Die Longlist ist eine Aufzählung der Nominierten, bereinigt um unzulässige (Verstoß gegen die Nominierungsbedingungen) und offensichtlich ungeeignete (z.B. kaum verständlicher Podcast) Kandidaten. Eine solche Longlist veröffentlicht der Deutsche Rollenspielpreis nur für die Kategorie Onlineformate.
Die Reihenfolge der Nennung ist alphabetisch, sie stellt keine Wertung dar.
Ich möchte ein Fanzine nominieren. Geht das analog zum Beispiel mit dem Podcast?
Ja, die Nominierung würde analog funktionieren. Ihr würdet also z.B. eine Ausgabe eures Zines benennen, die die Jury dann als Maßstab nehmen würde. Das schließt nicht aus, dass sie sich andere Ausgaben auch ansehen, um ein Gefühl für die allgemeine Qualität des Angebots zu haben… aber niemand kann alles Lesen, deshalb wird die nominierte Ausgabe im Mittelpunkt stehen.
Muss die Folge meines Vidcasts, den ich gerne nominieren würde, im Nominierungszeitraum (wie bei den anderen Kategorien) veröffentlicht worden sein?
Im Jahr 2019 ist das ausnahmsweise nicht der Fall, da die Kategorie neu ist. Ab 2020 ändert sich das.
Muss man sich selbst nominieren?
Ja. Eine Nominierung ohne Zustimmung des Betreibers des nominierten Onlineangebots erfolgt nicht. Dieser hat auch das letzte Wort darüber, welche Ausgabe/Folge/Blogpost etc. der Jury als beispielhaft für das Angebot vorgelegt wird.
Dominic Hladek hat sich freudlicherweise bereit erklärt, dieses Jahr in der Jury des DRP mitzuwirken. Mit Dominic verbindet man eine umfangreiche Liste von Veröffentlichungen zu zahlreichen Rollenspielsystemen, u.a. DSA, Call of Cthulhu, Space: 1889 und Fate. Eine vermutlich unvollständige, trotzdem außerordentlich beeindruckende Übersicht bietet die Wiki Aventurica.
Im Jahr 2019 zeichnet der Deutsche Rollenspielpreis Onlineformate wie Lets-Plays, Podcasts, Video-Kanäle, Websites, etc. in einer eigenen Kategorie aus. Nicht nominierbar sind:
reine Infrastrukturangebote wie Foren oder Online-Spieleplattformen und
unmittelbare Parallelen zu den anderen Kategorien (wie etwa statische PDF, die Grundregelwerke oder Ergänzungsbände enthalten oder ersetzen).
Bewertet werden neben dem Inhalt auch – je nach gewähltem Medium – die Darbietung bzw. Produktionsqualität.
Zur Nominierung wählt der Nominierende ein Teilstück (z.B. eine Folge eines Podcasts oder ein konkretes Video) aus, dass er stellvertretend für das Gesamtwerk hält. Wenn dieses Teilstück nicht öffentlich zugänglich ist, muss es für mindestens 6 Personen zugänglich gemacht werden.
Das Procedere unterscheidet sich insoweit von den übrigen Kategorien, als das der Veranstalter bei einer großen Zahl von Nominierungen eine Vorauswahl (Longlist) trifft, aus der die Jury die Shortlist und den Preisträger wählt.
Zur Nominierung bitte Kontakt mit orga at deutscher-rollenspielpreis punkt de aufnehmen.
Im Juni 2019 wird – wie schon die letzten Jahre – der
Deutsche Rollenspielpreis
verliehen.
Interessierte Verlage sind zur Nominierung aufgefordert. Details bitte ich per Email zu erfragen: orga (bei) deutscher-rollenspielpreis . de
Die
Nominierungsfrist endet am 06.
Mai
2019.
Nominieren können Sie wieder in den Kategorien „Grundregelwerk“
und „Erweiterungsbände“.
Der
Nominierungszeitraum ist – wie letztes Jahr angekündigt – jetzt
immer von „Gratisrollenspieltag bis Gratisrollenspieltag“ – also
vom Folgetag des GRT 2018
bis zum GRT 2019.
Nominierungsfähig sind daher nur
Produkte, die in (Papier-)Buchform im Zeitraum 24.
Februar
2018 bis
zum 23. März
2019
(erst-)veröffentlicht
wurden. Neuauflagen sind
nur dann nominierbar,
wenn Sie relevante
inhaltliche Änderungen erfahren haben. Neu- und Nachdrucke sind also
keine Erstveröffentlichungen
in diesem Sinn. Bei Zweifeln sprechen Sie mich bitte an, die
abschließende Entscheidung trifft die Jury.
Der
Preis wird wie in
den Vorjahren
auf dem Nordcon im Rahmen der Abschlussveranstaltung verliehen.
Die
Jury des DRP 2019
setzt
sich zusammen aus:
Lena Falkenhagen, ehemalige DSA-Redakteurin und -autorin, ist Schriftstellerin mit zahlreichen Veröffentlichungen aus den Bereichen Fantasy, Sci-Fi und Historienroman und sowie Narrative Designer diverser Computerrollenspiele,
Mit Dominic Hladek verbindet man eine umfangreiche Liste von Veröffentlichungen zu zahlreichen Rollenspielsystemen, u.a. DSA, Call of Cthulhu, Space: 1889 und Fate. Eine vermutlich unvollständige, trotzdem außerordentlich beeindruckende Übersicht bietet die Wiki Aventurica,
Christoph Laurer, Gamewriter (u.a. der „Anno“- Reihe), Fernsehredakteuer und sehr narrativer Rollenspieler,
Frank Milkereit ist Betreiber des größten deutschen verlagsunabhängigen Rollenspielforums Tanelorn.net und
Carsten Pohl, Rollenspiel-Autor, insbesondere für Call of Cthulhu sowie Podcaster beim Escapodcast (angefragt).
Das
Prozedere sieht
wie folgt aus:
Nominierung
durch den Verlag,
die
Nominierungen
bleibt
vertraulich,
Veröffentlichung
einer Shortlist vor
dem Nordcon,
Bekanntmachung
der Sieger auf
dem Nordcon.
Damit bleibt das Verfahren gegenüber den Vorjahren unverändert, da ich insoweit überwiegend positive Rückmeldungen erhalten habe.
Eigentlich wird der Deutsche Rollenspielpreis ja auf dem Nordcon verliehen, und der ist ja auch schon etwas her. Aber was machen wir, wenn der oder die Preisträger gar nicht auf dem Nordcon sind?
Da es um einen Sonderpreis geht, haben wir gewartet… weil wir gedacht haben, dass wir den Preisträgern bestimmt bei nächster Gelegenheit über den Weg laufen. Wären wir auch. Aber das Schicksal hatte andere Pläne und hielt uns auf Distanz. Jetzt endlich haben wir Orkenspalter TV getroffen und konnten den Preis samt der Statue übergeben.
Der Sonderpreis des Deutschen Rollenspielpreises geht an Orkenspalter TV für großartige Leistungen im Bereich der Videoberichterstattung zum deutschsprachigen Rollenspiel. Seit 2009 gelingt es dem Team um Mháire und Nico verlagsübergreifend technisch und inhaltlich sehr professionelle Videos zu Rollenspielprodukten, -conventions, -themen und -streitfragen zu produzieren und so eine Dimension der Berichterstattung zu schaffen, die dem sonst textlastigen Hobby fehlte. Zudem hat Orkenspalter TV schon früh vollständig aufgezeichnete Rollenspielsitzungen online gestellt. Gerade die actual plays/Let’s plays haben vielen Nutzern den Weg zum Rollenspiel gewiesen.
Wir gratulieren den Pionieren dieses Mediums, die inzwischen kaum noch aus der Szene wegzudenken sind. Sie haben die Autoren und Künstler, Verleger und Redakteure, Converanstalter und Szenegrößen interviewt, von Rollenspielsystemen berichtet und Videos zu allen Facetten des Hobby gemacht. Ohne Orkenspalter TV wäre eine Dimension des Rollenspiels nicht erschlossen worden.
Mháire Stritter hat den Preis stellvertretend für das ganze Team entgegen genommen; wir hatten den Eindruck, dass sie und der Würfelgolem schnell beste Freunde wurden…
Der Beitrag über den Coverposing-Wettbewerb anlässlich des DRP 2018 war unvollständig, weil ich mich daran zu erinneren glaubte, dass die Darsteller auf Platz 2 darum gebeten hatten, nicht veröffentlicht zu werden – einen Wunsch, den wir natürlich gerne befolgen.
Aber dem ist gar nicht so, ich wurde eben von Hella angeschrieben und mir gesagt, dass ich mich geirrt habe… wie ärgerlich.
Wie immer gab es auch dieses Jahr einen Coverposing Wettbewerb, um den Deutschen Rollenspielpreis zu feiern.
Beim Coverposing Wettbewerb mitzumachen geht ganz einfach: Man sucht sich ein Rollenspielbuch aus, und stellt dann – alleine oder mit Freunden – das Cover nach. Ob man sich dafür perfekt ausstaffiert oder alles mehr oder minder gekonnt improvisiert bleibt einem selbst überlassen. Wir fotografieren euch (und helfen euch auch, die Perspektive möglichst gut zu treffen) und haben einen Haufen Preise dabei, die wir an die Sieger verschenken.
Auf der Abschlussveranstaltung werden die Bilder regelmäßig gefeiert – und wir stellen den die Sieger vor!
Alle Bilder wurden von Woody geschossen. Anklicken, um sie in voller Pracht zu bewundern!
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Vielen Dank an alle Teilnehmer! Wir hatten viel Spaß, das Publikum hatte ganz erkennbar viel Spaß – und hoffentlich hattet ihr auch viel Spaß. Wir sehen uns 2019!
Beste Erweiterung: FATE – Scherbenland (Judith und Christian Vogt)
Zu Beginn eine Anekdote aus der Jury-Diskussion: Fast jeder interne Beitrag über Scherbenland begann mit den Worten „Ich bin zwar kein Fan von Fate, ABER…“, und dann folgten Argumente, warum Judith und Christian Vogts Setting-Vignette überraschend eindeutig als das charmanteste und innovativste Produkt der diesjährigen Auswahlliste wahrgenommen wurde, zumal das Büchlein selbst schön aufgemacht und gut zu lesen ist.
Scherbenland ist schmal und offenbar mit geringem Budget hergestellt, ballt auf seinen 87 Seiten jedoch ein fantastisches, unverbrauchtes Setting: Rollenspiel in (einer Fantasy-Variante von) Mütterchen Russland, zur Zarenzeit, zur Zeit von vielen Klassikern der Literatur, ist ein erfreulich unbetretener Pfad. Hier finden wir kulturelle und historische Eigenheiten, die in anderen Spielen maximal in kleinen Regionalbeschreibungen am Rande erwähnt werden, hier aber der Fokus sind. Und in dieser Mischung einfach Spaß machen. Mit ein wenig historischem Wissen über die passenden Epochen kann der Hintergrund sehr einfach „aufgefüllt“ werden und so zu einem sehr umfassenden Spielhintergrund werden.
Besonders gut wusste der Aufbau zu gefallen: Man hat das Gefühl, schon nach den ersten 11 gelesenen Seiten problemlos eine Kampagne in den Beiden Reichen leiten zu können. Hier zeigt sich, dass Fate mit seiner typisch ökonomischen Art der Settingbeschreibung gegen weit mächtigere Produkte bestehen kann. Auch die weiteren Seiten sind voll von guten Ideen, die man als einzelne Module einbauen kann, aber nicht muss. Neben Hintergrund und Regeln sind sogar Archetypen, eine Landesbeschreibung und ein Szenario zu finden. Die Erweiterungen auf Basis von Fate Core tragen dieses Setting auch auf Regelebene und beweisen, wie vielseitig Fate sein kann.
Der Text ist gut gegliedert und sehr gut lesbar. Beim Lesen bekommt man als SL und Spieler gleichermaßen viele Ideen für eine Runde bzw. einen Charakter. Es macht also Lust darauf in diesem Setting zu spielen.
Und dass so viele nicht-Fate-Spieler dieses Büchlein zum Favoriten erkoren haben, stellt die Leistung der Autoren unter Beweis, ein wirklich universell einsetzbares Setting-Buch geschaffen zu haben, das natürlich mit Fate, aber auch (beispielsweise) mit Swords & Wizardry oder Cthulhu bespielt werden kann.
Und trotzdem unterstreicht dieses Buch auch eine Stärke des Systems Fate, bzw. der Fate-Community: Die Abenteuerwelten-Reihe stellt herausragende, ungewöhnliche Kleinstsettings vor, die zumeist von Autoren geschrieben werden, die für ihr jeweiliges Sujet brennen – und die mit Leichtigkeit größere, durch Design-by-Commitee entstandene, umfassendere Spielwelten in die Schranken weisen.
Die Jury ist sehr gespannt, was aus dieser Richtung noch kommen mag.