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Deutscher Rollenspielpreis 2014

Interview mit Carsten Praefcke

Wir haben Carsten Praefcke, einem der Juroren des Deutschen Rollenspielpreises, ein paar Fragen gestellt. Die gleichen Fragen haben wir auch den anderen Juroren gestellt – wir veröffentlichen die Antworten in loser Folge. Die Fragen habe ich aus den Vorschlägen zusammengefügt, die mir im Tanelorn und in der G+-Rollenspielgruppe vorgeschlagen wurden.

Hallo Carsten,
danke, dass du uns hier Rede und Antwort stehst. So gleich am Anfang – nicht jeder kennt dich. Stelle dich doch bitte kurz vor.

Halli Hallo,
ich bin Carsten, bin 36 Jahre halt und spiele, seit ich 10 Jahre alt bin, Fantasy Rollenspiele. Angefangen hat es, wie bei vielen, mit DSA, um genau zu sein der zweiten Edition. Wir haben es gerne und viel gespielt. Was dazu geführt hat, dass wir 1994 zu Siebt den Rollenspielclub Tornesch 94 e.V. gegründet haben. Mittlerweile hat der Verein knapp 50 Mitglieder, ist gemeinnützig und Mitveranstalter des NordCons. Seit 2004 bin ich Teil des NordCon-Orgateams. Erst als Verantwortlicher für die Spielrunden, irgendwann habe ich die Aussteller betreut. Seit einigen Jahr bin ich dann Hauptverantworlicher im Orgateam.
Geprägt wurde ich natürlich sowohl von den ersten Systemen, die ich gespielt habe, namentlich DSA, Shadowrun, Earthdawn, als auch von zahlreichen Spielen, die es für den C64 und den Amiga 500 gab.
Mein Spielstil ist eher frei und improvisiert. Regeln spielen für mich keine entscheidende Rolle. Am Spieltisch muss einfach eine gute Stimmung herrschen und alle müssen ihren Spaß haben. Wenn das zutrifft, war es eine gute Spielrunde.
Mit über 25 Jahren Spielerfahrung und weit über 1.000 Spielrunden bringe ich praktische Erfahrung in die Jury ein. Mein Schwerpunkt liegt dann auch auf der Spielbarkeit direkt am Spieltisch.

Wie oft kommst du tatsächlich zum Spielen ?

Im Schnitt? Sicherlich alle 2 Wochen eher häufiger. Seit der Gründung des Rollenspielclubs Tornesch 94 e.V. haben wir uns jeden Samstag getroffen und gespielt. Nicht immer Rollenspiel auch mal Brettspiele und ich war sicherlich auch nicht bei jedem Treffen dabei. Im Vorfeld des NordCon z.B. hatte ich nicht jeden Samstag Zeit dafür.

Wie aktiv verfolgst du deutsche / internationale Entwicklungen der Rollenspielszene ?

Durch meine Mitarbeit beim NordCon bin ich Kontakt mit zahlreichen Verlagen gekommen und versuche auch zumindest die deutsche Rollenspielszene zu verfolgen und einigermaßen auf dem neusten Stand zu sein. Den internationalen Markt verfolge ich so gut wie gar nicht. Da fehlt bei all den Entwicklungen einfach die Zeit.
In den großen Foren bin ich eher nur ein passiver Leser, der sich nur selten mal zu Wort meldet.

4. Welches Setting/System/Abenteuer wolltest Du schon immer mal spielen,bist aber noch nicht dazu gekommen, und was ist daran toll für Dich?
Das sind einige. Zum Beispiel Ars Magica, das mir vom Setting irgendwie gefällt. Insbesondere die Möglichkeit einen ganzen Magierorden aufzubauen und zu spielen.
Oder Fate, dessen Regeln mir in der Theorie gefallen. Da muss ich mal ausprobieren, ob sie auch wirklich funktionieren und es überhaupt spielbar ist. Aber leider konnte ich meine Freunde noch nicht wirklich davon überzeugen.
Und ich möchte ein Rollenspiel im Star Trek Universum spielen… denn ich liebe Star Trek. Das System ist mir dabei egal.

Welche Jugendliebe bespielst Du jetzt gar nicht mehr?
Ganz klar: Earthdawn.

Unabhängig von den diesjährigen Produkten? Was ist in deinen Augen das beste und wirklich beste, allerallerbeste Regelwerk auf dem Markt?
Das allerbeste Regelwerk? Das wäre wahrscheinlich eine Mischung aus zahlreichen Systemen. Denn sie alle haben, unterschiedlich stark ausgeprägte, Stärken und Schwächen. Die Frage kann ich also nicht beantworten.

Wirst du alle Spiele spielen, die nominiert sind?
Ich habe versucht, soviele der nominierten Spiele und Abenteuer zu auszuprobieren. Mir liegt die praktische Anwendung sehr am Herzen, gerade da ich schon mehrfach festgestellt habe, dass ein Rollenspiel beim Lesen sehr gut klang, aber dann am Spieltisch nur schlecht funktioniert hat.
Leider war nicht genug Zeit um alles zu testen, geschweige denn es ausgiebig testen zu können. Aber einen großen Teil habe ich gespielt.

Als dich Karsten gebeten hat, in der Jury mitzumachen: Was hast du gehofft, dass der DRP erreichen kann?
mmmh… den deutschen Rollenspielmarkt etwas zu beleben… die Autoren eines guten Rollenspiels für ihre Arbeit auszuzeichnen… und hoffentlich auch irgendwann außerhalb der Rollenspielszene wahrgenommen zu werden.

FB